Mülheim an der Ruhr – Quartiersentwicklung am Schleusenkanal
Die kreisfreie Großstadt Mülheim an der Ruhr befindet sich westlich im Ruhrgebiet des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und weist eine Einwohnerzahl von über 175.000 Einwohnern auf. Das Plangebiet liegt südwestlich des Zentrums von Mülheim an der Ruhr und grenzt unmittelbar an die westlich verlaufende Ruhr.
Das Grundstück des ehemaligen Wasserwerks Dohne befindet sich in exponierter Lage in der Stadt Mülheim an der Ruhr und weist derzeit Flächen auf, die zum Großteil von den Bestandsgebäuden des ehemaligen Wasserwerks geprägt sind.
Mit dem Plangebiet steht ein Grundstück mit sehr guten Qualitäten für die Ansiedlung von hochwertigem Wohnungsbau zur Verfügung. Bisher war das Gelände aufgrund seiner Nutzung als Wasserwerk nicht zugänglich, das soll sich zukünftig ändern.
Aus diesem Grund hat sich die Bonava Wohnbau GmbH als Ausloberin in Zusammenarbeit mit der Stadt Mülheim an der Ruhr – vertreten durch das Amt für Stadtplanung, Bauafsicht und Stadtentwicklung – dazu entschlossen, ein einphasiges anonymes Wettbewerbsverfahren gemäß RPW 2013 durchzuführen.
Hier finden Sie die Dokumentation zum Verfahren: Dokumentation Mülheim Quartiersentwicklung Schleusenkanal
1. Preis Rotterdam Dakowski, Leverkusen
Das zukunftsorientierte Quartier Ruhrblick entwickelt sich unter dem Leitgedanken „Menschen in die Stadt“. Durch die zentrumsnahe Lage des Wettbewerbsgebiets entsteht an der Dohne ein Quartier mit citytypischen Wohnformen. Die Siedlung geht stark auf die wachsende Bedeutung und Nachfrage nach altersgerechten und barrierefreien Wohnungen in zentraler Lage ein. Das Nutzungskonzept sieht ausschließlich barrierefreie Mehrfamilienhäuser mit privaten Tiefgaragenstellplätzen vor, die notwendigen Besucherparkplätze sind weitgehend oberirdisch angesiedelt.
Das Plangebiet erstreckt sich südlich des Thyssenparks von der Ruhr bis zur Dohne. Von der Dohne bis zum Leinpfad fällt das Gelände ca. 7m ab.
Das neue Quartier integriert sich harmonisch und selbstverständlich in die umgebende Stadt- und Landschaftsstruktur entlang der Ruhr. Zwei öffentliche Freiraum-Achsen in Ost-West-Richtung gliedern das Wohngebiet und vernetzen den Straßenraum der Dohne mit der Leinpfad-Promenade an der Ruhr.
3. Preis Smyk Fischer Architekten, Mülheim
Durch den Abbruch des alten Wasserwerkes an der Dohne wird ein Baufeld mit enormen städtebaulichen Potential im Herzen Mülheims erschlossen. Dieses soll nicht nur für die zukünftigen Bewohner des neuen Quartiers ausgeschöpft werden, sondern auch einen deutlichen Mehrwert für die gesamte Nachbarschaft und den öffentlichen Stadtraum erzielen.
Ein gemeinsames Sockelgeschoss südlich der bestehenden Wegeverbindung zum Leinpfad dient als „Basis“ für das Quartier und füllt die durch den Abbruch freiwerdende Baugrube mit der Tiefgarage und den dienenden Räumen aus. Das Sockelgeschoss ist in die vorhandene Topografie eingebettet und von der Dohne aus ebenerdig zu erreichen, während es sich von der Ruhr aus gesehen als aufragender Baukörper abzeichnet. Eingeschnittene Lichthöfe belichten den vorderen, zur Ruhr gewandten Bereich des Sockelgeschosses und ermöglichen die Anordnung einzigartiger Wohnungen in unmittelbarer Ruhrnähe.
Vor- und Rücksprünge in der Fassade entlang des Leinpfades verzahnen die Bebauung mit der Begrünung, so dass an der Nahtstelle – im Gegensatz zum derzeitigen Zustand – ein weicher, durch private Freiräume und halböffentliche Zwischenräume belebter Übergang zum öffentlichen Raum entsteht.
Anerkennung hector3 architekten, Düsseldorf
Ausgangssituation
Das am Schleusenkanal gelegene Wasserwerk Dohne wird zu Zwecken der Wasserversorgung und -verteilung betrieblich nicht mehr benötigt.
Zielsetzung
Eine Wohnbebauung als Nachnutzung ermöglicht das derzeit verschlossene Areal zu öffnen und damit durchlässiger und transparenter zur Ruhrlandschaft zu gestalten.
Gleichzeitig gilt es, den hohen Stellenwert des Leinpfades für die Bürger als Naherholungsgebiet zu erhalten und für die Bewohner des kleinen neuen Quartiers differenzierte private und gemeinschaftliche Freiräume zu schaffen. Leben am Fluss.
Städtebauliche Struktur
Vom Leinpfad zur Dohne wird das Gelände neu modelliert, terrassiert. Vier Baukörper, senkrecht zum Leinpfad stehend, folgen dem neuen Geländeprofil. Fächerartig zueinander stehend, werden die Zwischenräume als öffentliche Durchwegung, als private Gärten und als gemeinschaftliche Freiräume definiert. Die Öffnung zur Dohne bleibt mit imposanter Grünstruktur erhalten und lenkt den Blick zur Ruhr.
Die Baukörper selbst sind klar und unprätentiös gesetzt.