Dortmund – Quartier Glücksstraße
Im Norden Dortmunds, im Stadtteil Derne und im Stadtbezirk Scharnhorst, befindet sich auf dem ehemaligen Kraftwerksgelände der Zeche Gneisenau eine ca. 8 Hektar große Entwicklungsfläche mit besonderem Wohnraumpotential.
Um der steigenden Wohnraumnachfrage in Dortmund gerecht zu werden, soll auf dem Areal ein attraktives und zukunftsfähiges Wohnquartier für unterschiedliche Nutzergruppen entstehen.
Mit dem Ziel die beste städtebauliche Entwicklungsperspektive für das Areal herauszuarbeiten, hat die Flächeneigentümerin, die Wilma Wohnen West Projekte GmbH, in enger Abstimmung mit der Stadt Dortmund einen städtebaulichen und freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb nach RPW 2013 als qualitätssicherndes Verfahren durchgeführt.
1. Preis | Pesch Partner Architektur Stadtplanung GmbH, Dortmund mit club L94 Landschaftsarchitekten GmbH, Köln
Die Quartierentwicklung Glückstraße greift auf gartenstädtische Motive der Dortmunder Arbeitersiedlungen in der Umgebung zurück und interpretiert sie neu für eine vielfältige soziale Gemeinschaft. Grundlage für nachhaltiges Zusammenleben im neuen Quartier ist die attraktive Wohnatmosphäre in überschaubaren Nachbarschaften. Hier können sich die Menschen wohl fühlen, weil öffentliches und privates Leben konfliktfrei zusammenspielen.
Getragen wird der Entwurf von zwei aus den historischen Ruhrgebietssiedlungen abgeleiteten Motiven: Dem Quartierspark, der als grüne Mitte einen Kristallisationspunkt für die Quartiersöffentlichkeit bildet und den Wohnhöfen unterschiedlicher Spielart und Dichte, die eine Heimat für generationsübergreifende Nachbarschaften erzeugen. Verknüpft werden diese Kernelemente des Entwurfs mit den wichtigen Zielpunkten in der Umgebung über ein komfortables und sicheres Wegenetz. Als Rückgrat des Wegenetzes fungieren die beiden grünen Pfade zwischen dem Quartierspark in der Mitte und der urbanen Natur im Norden. Das Mobilitätskonzept stellt konsequent den Fuß- und Radverkehr in den Fokus und garantiert eine autoarme Wohnumgebung.
Die Verbindungen in die Landschaft betonen den gartenstädtischen Charakter des Quartiers. Die städtebauliche Figur ergibt sich selbstverständlich aus den wichtigen Wegen zwischen dem Bahnhof im Süden, den Angelteichen im Nordosten und den Siedlungsgebieten um den Derner Kippshof. Diese Richtungen fügen sich zu einem Fächer aus Nachbarschaften mit dem Quartierspark im Fokus. An der Terrasse vis à vis dem Quartierspark befinden sich ein Quartierscafé und ein Bewohnertreff. Die Waldkita entsteht unter großen Bestandsbäumen in bester Erreichbarkeit am südlichen Quartierseingang.
Lageplan, Pesch Partner Architektur Stadtplanung GmbH mit club L94 Landschaftsarchitekten GmbH
Vogelflurperspektive, Pesch Partner Architektur Stadtplanung GmbH mit club L94 Landschaftsarchitekten GmbH
Fußgängerperspektive, Pesch Partner Architektur Stadtplanung GmbH mit club L94 Landschaftsarchitekten GmbH
2. Preis | scheuvens + wachten plus planungsgesellschaft mbh, Dortmund mit wbp Landschaftsarchitekten GmbH, Bochum
Während zu Zeiten der Zeche Gneisenau und dem angeschlossenen Kraftwerk die Glückstraße und die Molkenstraße an Industrietoren endeten und lediglich Förderbänder über dem Stadtraum und den Menschen die Verbindung zwischen Zeche und Kraftwerk symbolisierten, sollen im neuen »Quartier Kraftwerk« die Verbindungen spürbar und räumlich wie funktional wirksam sein. Das neue Quartier stiftet Identität und fügt sich zugleich in das gewachsene Stadtgefüge ein.
Wesentliches Rückgrat des neuen Quartiers und damit zentrales und profilbildendes Element ist eine keilförmig verlaufende Landschaftsachse, die vielseitig nutzbar ist und ihrerseits das Quartier nach Norden in den Landschaftsraum öffnet.
Die gemischten Bautypologien im Quartier entwickeln sich von einem dichteren Bereich mit Quartiersplatz im Süden, bis hin zu lockeren Wohnhöfen mit Einfamilienhäusern im Norden. Entlang der Erschließungswege entstehen Raumkanten, die durch das Quartier leiten und die Struktur der angrenzenden denkmalwerten Müsersiedlung aufnehmen und fortschreiben.
Das Bild des Quartiers wird durch Wohnnutzung bestimmt: gemischte Nachbarschaftscluster, ruhiges Familienwohnen oder urbaner Wohnungsmix. Das südliche Gelenk des Angers bildet den urbanen Quartiersmittelpunkt mit angrenzendem Geschosswohnungsbau und als zentraler Ort mit der neuen KiTa, die aus dem ganzen Stadtteil sehr gut zu erreichen ist. Im nördlichen Bereich des Quartiers nimmt die Dichte der Bebauung ab: Wohnhöfe verbinden Wohnkomfort und Landschaftsraum.
Lageplan, scheuvens + wachten plus planungsgesellschaft mbh mit wbp Landschaftsarchitekten GmbH
Vogelperspektive, scheuvens + wachten plus planungsgesellschaft mbh mit wbp Landschaftsarchitekten GmbH
Fußgängerperspektive, scheuvens + wachten plus planungsgesellschaft mbh mit wbp Landschaftsarchitekten GmbH
Anerkennung | Farwickgrote partner PartmbB, Ahaus mit chora blau Landschaftsarchitektur, Hannover und Bodem Cordes Ney Schmidt PartG mbB, Hannover
Der städtebauliche Entwurf besticht durch die Entwicklung und Bildung von Kleinquartieren mit unterschiedlichen Bebauungstypologien, durch die eine angemessene Durchmischung erreicht wird. Durchgrünt, fußgänger- und fahrradfreundlich, mit kurzen Wegen und einer vielfältigen Gebäudetypologie bietet das Wohnquartier vielfältigen Wohnraum für unterschiedliche Adressaten und eine lebendige Nachbarschaft.
Verschiedene Einfamilienhaustypen gepaart mit Geschosswohnungsbauten bilden die Kleinquartiere. Entlang des vorhandenen Verlaufs der Infrastruktureinrichtungen entsteht eine baulich verdichtete Achse, die ihren Eingang am südlichen Quartiersanfang in der Molkenstraße und ihren Höhepunkt mit einer baulichen Überhöhung am nördlichen Ende findet. Die zusammengeführten Bestandstraßen münden in der Quartiersmitte, dem Dreh- und Angelpunkt im Quartier.
Ausgehend von dem nördlich angrenzenden Landschaftsschutzgebiet ziehen sich drei „Grüne Finger“ in das Wohngebiet hinein.
Die städtebauliche und architektonische Ausformung soll ein Quartier mit hoher Identifikation schaffen, welches als eigenständiges Wohnquartier erkennbar und in sich differenziert gegliedert ist. Es entstehen Kleinquartiere in differenzierter Bebauungsstruktur und Dichte, sodass Wohnhöfe mit eigenem Charakter und unterschiedliche Haustypen angeboten werden können.
Lageplan, Farwickgrote partner PartmbB mit chora blau Landschaftsarchitektur und Bodem Cordes Ney Schmidt PartG mbB
Vogelperspektive, Farwickgrote partner PartmbB mit chora blau Landschaftsarchitektur und Bodem Cordes Ney Schmidt PartG mbB
Fußgängerperspektive, Farwickgrote partner PartmbB mit chora blau Landschaftsarchitektur und Bodem Cordes Ney Schmidt PartG mbB
Anerkennung | Post welters + partner mbB Architekten & Stadtplaner BDA/SRL, Dortmund mit DTP Landschaftsarchitekten GmbH, Essen
Unsere städtebauliche Leitidee ist es, einen großen, sich von Osten nach Westen aufweitenden Grünraum, den »Glückspark«, zu schaffen, der den nördlichen und südlichen Teil des Entwurfs miteinander verbindet. Die vorgeschlagene Bebauung aus gemischten Blockstrukturen mit qualitätvollen Innenhöfen, Reihenhäusern und Einfamilienhäusern (Atriumhäusern) fördern die soziale Mischung innerhalb des neuen Glückstraßenviertels und decken zukünftige Bedarfe an Wohnraum ab.
Die vorgeschlagene Bebauung für das Plangebiet ist eine typologische Mischung aus Reihenhäusern, Geschosswohnungen und Einfamilienhäusern in Form von Atriumhäusern. Den baulichen Schwerpunkt des Konzepts bilden die sich im Zentrum befindlichen Blockstrukturen. Die gemeinschaftlich genutzten Innenhöfe mit den angedachten Aufenthalts- und Spielflächen dienen als Treffpunkt und Ort des Austauschs. An der Bahnlinie im Süden werden kleine Baustrukturen in Form von Atriumhäusern angeordnet. Durch die angedachte Zweigeschossigkeit können, trotz der ungünstigeren Lage, hochwertige Wohnungen entstehen, die aufgrund ihrer geringen Gebäudehöhe durch die vorgesehene begrünte Lärmschutzwand vom Schienenlärm isoliert sind. Für die besondere Wohnlage im Norden am Waldrand werden Punkthäuser vorgeschlagen.
Lageplan, Post welters + partner mbB Architekten & Stadtplaner BDA/SRL mit DTP Landschaftsarchitekten GmbH
Vogelperspektive, Post welters + partner mbB Architekten & Stadtplaner BDA/SRL mit DTP Landschaftsarchitekten GmbH
Fußgängerperspektive, Post welters + partner mbB Architekten & Stadtplaner BDA/SRL mit DTP Landschaftsarchitekten GmbH