Grevenbroich – Herkenbuscher Weg

schulz_Perspektive_hp

Die Bauverein Grevenbroich eG wurde im Jahr 1925 gegründet und ist mit 1.700 Wohnungen eine der mittelgroßen Genossenschaften in Deutschland. Zur optimalen Ausnutzung der personellen und finanziellen Ressourcen hat es sich bewährt, kontinuierlich Neubauten umzusetzen. Aktuell wurde ein Bestandsquartier des Bauvereins aus den 1950er Jahren für Ersatzneubauten ausgewählt. Der Bauverein führte auf dem ca. 7,1 ha großen Grundstück einen hochbaulichen Wettbewerb nach der Richtlinie für Planungswettbewerbe (RPW) durch.

Ziel des Wettbewerbs war es, eine einheitliche, abgestimmte und qualitätvolle Lösung zu finden, welche die Einbindung an die Bestandsgebäude im Plangebiet berücksichtigt und den Herausforderungen eines zeitgemäßen Wohnhauses gerecht wird. Es soll eine Identität mit hoher Aufenthaltsqualität in dem neuen Gebiet entstehen. Der Bauverein beabsichtigt zeitgemäß innovative, nachhaltige und zukunftsorientierte Wohnräume für Alleinstehende, Familien und Senioren am Standort zu schaffen. Gesucht wurden eine identitätsstiftende Gestaltung und eine überzeugende Anbindung an den räumlichen Kontext der Nachbarschaft. Alle Wohneinheiten sollen förderfähig sein, gem. Wohnraumförderbestimmungen. Ebenso wurde eine möglichst hohe Flächeneffizienz und Wirtschaftlichkeit bei den Wohngeschossen bei den Planungsvorschlägen und Entwürfen erwartet.

1. Preis | gernot schulz : architektur GmbH, Köln

Erläuterungstext (Auszug) – Dem Wunsch nach einer erheblichen Baumassensteigerung auf dem Grundstück wird mit einem Ensemble aus polygonalen Baukörpern begegnet, welches vielfältige Durchblicke sowohl für die Bewohnerschaft als auch die Nachbarschaft erlaubt. Offene Loggien an den Gebäudeecken, großzügige Staffelgeschossrücksprünge und eine feine Fassadentektonik sorgen darüber hinaus für die angestrebte Kleinmaßstäblichkeit der architektonischen Wirkung. Die baugleichen Häuser tragen den gewünschten Wohnungsmix jeweils einzeln in sich, so dass auch in den Häusern gemischte Nachbarschaften entstehen und Synergien aus hohen Wiederholungsfaktoren genutzt werden können.

Die polygonale Gebäudeform bietet in mehrfacher Hinsicht Vorteile: Städtebaulich erfolgt eine spielerische Setzung, mit dem Ziel Raumfassungen entlang des Herkenbuscher Wegs als auch zwischen den Gebäuden sowie Blick und Sichtachsen durch diese Räume hindurch zu bilden, so dass insgesamt hohe Aufenthaltsqualitäten in den Häusern und den Außenräumen entstehen. Die Baugleichheit der Häuser und deren Ring- und Skelettbauprinzip ermöglicht eine sehr wirtschaftliche Erstellung, als auch Anpassungsfähigkeit der Grundrisse in der Zukunft. Die Holzbau-Fassadenelemente mit ebenfalls hohem Wiederholungs- und Vorfertigungsfaktor sind wirtschaftlich und aus nachwachsenden Rohstoffen erstellt. Die hinterlüftete Fassade aus Architektur-Terrakotta stellt mit ihrer hinterlüfteten Konstruktion und glasierten Oberfläche einen bewährten und dauerhaften Witterungsschutz dar und bedarf keiner weiteren Pflege nach Erstellung. Zur Sicherheit und einfachen Revision bei Beschädigung wird im Sockelbereich – angelehnt an den traditionellen Holzbau – eine Fuge ausgebildet, um bei etwaiger Beschädigung das Auswechseln auf kleine, gut händelbare Größen zu beschränken.

Ein ringförmiger Betonkern beinhaltet Treppenhaus, Aufzug und Sanitärkerne, steift die Gebäude statisch aus und stellt für die Wohnungen Speichermasse zum Schutz vor Überhitzung im Sommer bereit. Die Wohnraumbereiche werden in hochfeuerhemmender Skelett-Holzbauweise erstellt., wobei die Decken auf dem Betonkern und fassadenbegleitenden Stützen auflagern. Somit entsteht ein offen programmierbarer Ring aus Wohnraum der auch in Zukunft zu neuen Wohnungsgrößen und -typologien umgestaltbar bleibt. Die Fassaden werden als vorgefertigte Holzbauelemente inkl. eingebauter Fenster zeitsparend und in Werkstattqualität montiert. Die Fassadenbekleidung aus Dämmstoff und farbig glasierter Architekturterracotta wird vor Ort montiert.

Ein erstes Konzept zu den Außenanlagen sieht vor, die geforderten KFZ-Stellflächen jeweils an den Schmalseiten des Grundstücks vorzusehen und das Innere des Grundstücks fahrzeugfrei zu halten. Die Stellplatzreihen sind durch Pflanzstreifen unterbrochen, so dass Baum- und Heckenpflanzungen zusammen mit Rasengitter die Stellplatzflächen auflockern. Perspektivisch könnten KFZ-Stellplätze für weitere Fahrrad-Stellplätze genutzt werden.

Perspektive, gernot schulz : architektur GmbH, Köln

Lageplan, gernot schulz : architektur GmbH, Köln

Grundriss EG, gernot schulz : architektur GmbH, Köln

2. Preis | Duplex Architekten, Düsseldorf

Erläuterungstext (Auszug): Der Standortvorteil vieler Kleinstädte mit intaktem Ortskern, vielen Freizeitangeboten im Grünen einer guten Verkehrsanbindung und attraktivem und noch bezahlbarem Wohnraum lockt immer mehr Menschen raus aus den Metropolen. Doch allzu oft entwickeln sich neue Wohnquartiere zu gesichtslosen, anonymen Schlafstätten für Pendler.

Wir möchten mit unserem Entwurf ein identitätsstiftendes, lebendiges Zuhause mit besonderen Aussenraumqualitäten schaffen. Die einfache, ökonomische Architektur ermöglicht eine hochwertige Gestaltung des Außenraumes: Urbane Angebote wie das Treffen auf dem Spielplatz oder ein gemeinsames Boulespiel am Abend können hier genauso stattfinden, wie das Gärtnern oder gemeinschaftliche Apfelpflücken, das die Stadt nicht bieten kann. Man kommt gern nach Hause, wo man sich kennt und sich Generationen begegnen.

Trotz der erwünschten Nachverdichtung gelingt es, ein klares städtebauliches Ensemble aus sechs kompakten Baukörpern vorzuschlagen, das den Maßstab der heterogenen Umgebungsbebauung aufnimmt und sich über großzügige Höfe mit dem durchgrünten Stadtquartier verzahnt. In Anlehnung an die Kleinteiligkeit der Umgebung mit ihrer Vielfalt an Dachformen und Ausrichtungen werden die 2-3,5-geschossigen Bauvolumen mittels einer gestaffelten Dachlandschaft aufgebrochen. Niedrige Gebäudeteile entlang der Straßen korrespondieren mit der Nachbarbebauung, während sich Hochpunkte im Innenbereich des Grundstückes konzentrieren. Kubatur und Gliederung der Baukörper orientieren sich an den Fassadenlängen der Umgebungsbebauung. Der Entwurf schlägt auf 6 Baukörper verteilt einen voll förderfähigen Wohnungsmix aus kompakten 2-4 Zimmer Wohnungen vor, der unterschiedlichen Wohnbedürfnissen gerecht wird.

Drei Höfe als Aufenthalts- und Begegnungsorte der Wohngemeinschaft und ihrer Nachbarn bieten ein differenziertes Angebot an wertvollen Zusatznutzungen wie Spielflächen, Naschobstbäumen, Hochbeeten und mobilem Sitzmobiliar, wodurch das Gemeinschaftsgefühl und die Identifikation mit dem eigenen Wohnumfeld gestärkt werden. Der gemeinschaftlich genutzte Aussenraum stellt eine wertvolle Erweiterung des privaten Wohnbereiches dar. Das Nebeneinander privater Balkone und Terrassen im gemeinschaftlichen Garten erzeugt integrative Nachbarschaft und somit langfristige Wohnverhältnisse.

Die Fassaden werden mit ortsüblichen Materialien wie Holz und zweischaligem Mauerwerk abwechslungsreich gestaltet. Ziel ist ein kleinteiliges Erscheinungsbild der großen Bauvolumen, um dem Maßstab der Umgebungsbauten gerecht zu werden. Eine harmonisch abgestimmte Komposition aus Materialien und Farben soll den einzelnen Gebäuden Identität verleihen, aber gleichzeitig die neue Siedlung als Ensemble wahrnehmbar machen. So erhalten die Eckhäuser einen massiven, steinernen Charakter, während die leichter wirkenden Reihenhaustypen mit Holzverkleidung und den skulpturalen Balkonkonstruktionen die Höfe dominieren. Das ebenfalls holzverkleidete Giebelhaus im Süden ist als Vermittler zur ruhigeren Erftwerkstraße in zurückhaltendem Grau gestaltet. Die vorgestellten Holzbalkone erweitern den Wohnbereich ins Freie und gewinnen durch seitliche Begrünung über Rankgerüste zusätzlich an Aufenthaltsqualität.

Perspektive, Duplex Architekten, Düsseldorf

Lageplan , Duplex Architekten, Düsseldorf

Grundriss EG, Duplex Architekten, Düsseldorf

3. Preis | Molestina Architekten + Stadtplaner GmbH, Köln

Erläuterungstext (Auszug) – Die aufgelockerte Bebauung greift zum einen die vorhandene Struktur der drei bestehenden Riegel auf und ergänzt diese um zwei weitere Punkthäuser, die in etwa die Position der heutigen Garagen einnehmen. In Anlehnung an den Bestand entstehen insgesamt fünf Wohngebäude. Die beiden Punkthäuser werden mit den beiden unmittelbar angrenzenden Zeilenbauten zu Einzelgebäuden, die untereinander keine Abstandsflächen auslösen. Bei der Grundrissgestaltung wird darauf geachtet, dass die Intimität der Wohnungen untereinander gewahrt bleibt.

Bewohner interpretieren die Nutzung der Grundrisse unterschiedlich. Eine Wohngemeinschaft nutzt eine 3-Zimmer-Wohnung anders als eine Familie mit zwei Elternteilen oder eine alleinerziehende Mutter. Diese Tatsache wirft die Frage auf, ob und wie eine größere Flexibilität in der Nutzung der Grundrisse von vornherein ermöglicht werden kann. Ein Raummodul von ca. 3,80 m x 3,80 m zwischen den Achsen ermöglicht sowohl ein Schlafzimmer als auch in Kombination mit einem weiteren Modul, eine gute Wohnküchenkombination. Diese Module mit einer Größe von ca. 12 qm wiederholen sich wie ein „Pixelmuster“ im gesamten Projekt und erzeugen auf dem Grundstück eine Wohnstruktur mit insgesamt 558 gleich großen Räumen. Darin enthalten sind ca. 100 „Pixel“, die leicht modifiziert als Terrassen und Loggien dienen.

Die modulare Bauweise (Pixel) ermöglicht eine höhere Wirtschaftlichkeit des Rohbaus mit gleichen Spannweiten und wiederkehrenden Bauteilen. Im Ausbau wiederholen sich die Anschlüsse und die Vielfalt der Bäder und Küchen kann auf ein Minimum reduziert werden.

Ziel dieser Nutzungsflexibilität ist es, in Vielfalt zu leben, eine Kultur des bewussten Miteinanders zu schaffen und ein engagierter, nachhaltiger Teil des Stadtquartiers zu werden. Zum Einsatz kommt eine monolithische Bauweise ohne WDVS. Eine präzise Optimierung der Konstruktion ist Planungsziel. So sind z.B. identische Fensterelemente vorgesehen, deren Größe unterschiedliche Möblierungsvarianten zulässt. Die Fenster reichen ohne Sturz bis zur Deckenunterkante, um die Belichtung in den Grundrissen zu optimieren. Der Sonnenschutz erfolgt durch schienengeführte, textile „Sunscreens“, die alternativ vor den Fensteröffnungen oder in der Loggia angeordnet sind. Einfache konstruktive Verbindungen und witterungsbeständige Materialien werden bevorzugt.

Das Abbruchmaterial wird fachgerecht sortiert und nach Möglichkeit wiederverwendet, zum Beispiel in anderen Projekten über den Handel von Recyclingfirmen wie „Rotor“ o.ä. Eine Möglichkeit der Wiederverwendung der Backsteinziegel aus dem Bestandsgebäude auf dem Gelände besteht zum Beispiel als Sicht- und Schallschutz für die 1,40m hohen Einfassungsmauern um die Parkplätze.

Perspektive, Molestina Architekten + Stadtplaner GmbH, Köln

Lageplan, Molestina Architekten + Stadtplaner GmbH, Köln

Grundriss EG, Molestina Architekten + Stadtplaner GmbH, Köln

Anerkennung | Prof. Schmitz Architekten GmbH, Köln

Erläuterungstext (Auszug): Zwei L-förmige Baukörper, die sich nach Südwesten orientieren und ein abschließender Riegel im Norden, nutzen das Grundstück, unter Berücksichtigung der Belichtungsverhältnisse, in seiner Tiefe effizient aus. Durch die Dreiteilung entstehen, sich nach Südwesten öffnende, großzügige Gartenhöfe, die sich mit dem Grünraum in der Nachbarschaft verzahnen.

An den zu den Straßen zugewandten Grundstücksgrenzen werden die Straßenfluchten aufgenommen und der Straßenraum neu gefasst. Durch die Gliederung der Baukörper und den gezielten Vor- und Rücksprüngen reagieren die Gebäude auf die kleinteiligen Strukturen der Umgebung und bilden dabei ihre eigene Adresse.

Drei neue Stadtbausteine bilden mit ihrer städtebaulichen Ausformulierung ein qualitätvolles und eigenständiges Wohnquartier mit großzügigen Freiflächen. Die Höhenstaffelung der Gebäudevolumen und gezielte Vor- und Rücksprünge in den Fassaden bilden eine abwechslungsreiche Silhouette und geben den Gebäuden eine Identität. Die Adresse des Quartiers bildet sich am Herkenbuscher Weg, hier sind farblich abgesetzte und mit rankenden Pflanzen bewachsene Laubengänge angeordnet. Zwischen den Gebäuden befinden sich die Zuwegungen zu den großzügigen Gartenhöfen, welche den Bewohnenden als Nachbarschaftstreff mit Erholungs- und Spielangeboten dienen. Die als 3- 5 Spänner konzipierten Gebäude bieten ein effizientes Erschließungssystem, sodass das Quartier mit seinen ca. 90 Wohneinheiten mit nur 6 Treppenhäusern auskommt.

Der Großteil der Wohnungen orientiert sich zu den Gartenhöfen und wird über zwei Seiten belichtet. Alle Wohneinheiten orientieren sich nach Südosten und Südwesten. Somit ist eine optimale Belichtung, auch in den Wintermonaten, garantiert. Die Wohnungen im Erdgeschoss erhalten private Gartenparzellen. Auf den der Sonne zugewandten Seiten befindet sich vor jedem Gebäude eine filigrane, autarke Skelettstruktur mit den Freibereichen in den Obergeschossen. Eine Fassadenbegrünung mit bodengebundenen Rankpflanzen dient der Verbesserung des Mikroklimas vor Ort. So wird das Raumangebot jeder Wohnung in dem wärmegedämmten, kompakten Baukörper um ein „grünes Zimmer“ im Außenbereich erweitert. Unterschiedlich proportionierte Lufträume und versetzte Terrassen prägen das Bild einer lebendigen und abwechslungsreichen Fassade auf den Sonnenseiten.

Die neue Wohnbebauung soll einen großzügigen und wertigen Eindruck vermitteln. Eine langlebige Ziegelfassade in Form von Klinkerriemchen in hellen Farbtönen soll den Gebäuden diesen Charakter verleihen. Einzelne zurückgesetzte Bereiche wie die gestaffelten 3. Obergeschosse werden in Putz ausgebildet, um die steinerne Silhouette zu betonen. Besonders betont werden die Rücksprünge der Laubengänge am Herkenbuscher Weg und die Rücksprünge im Gelenk der Lförmigen Gebäude bzw. des Riegels im nördlichen Bereich des Grundstücks. Hier könnten, durch einen Farbwechsel, Ziegelsteine für die Fassadenbekleidung der zuvor abgebrochenen Gebäude wiederverwendet werden. Das „Grüne Zimmer“ bildet vor den steinernen Fassaden eine filigrane und mit Pflanzen berankte Metallkonstruktion an den mit Sonne beschienenen Seiten. Große, dreifach verglaste Holzfenster strukturieren die Fassaden und garantieren eine großzügige Belichtung der dahinterliegenden Wohnräume.

Perspektive, Prof. Schmitz Architekten GmbH, Köln

Lageplan, Prof. Schmitz Architekten GmbH, Köln

Grundriss EG , Prof. Schmitz Architekten GmbH, Köln

Anerkennung | fsp architekten Feldkamp Sokolowski PartGmbB, Grevenbroich

Erläuterungstext (Auszug): Der Entwurf verfolgt ein in drei Bauabschnitten zu realisierendes Konzept, das nach der letzten Ausbaustufe insgesamt 89 Wohneinheiten, aufgeteilt in fünf Punkthäusern, vorsieht. Die polygonale Grundform der Baukörper liefert ein hohes Potential hinsichtlich der städtebaulichen Gestaltung. So werden die vorhandenen Raumkanten entlang der Straßen fortgeführt, während sich im Innern des Quartiers entlang einer neu entstandenen Achse differenziert gestaltete Räume mit hohen Aufenthaltsqualitäten durch das Gebäudeensemble führen. Die Bebauung schließt somit in einer gelockerten Bauweise den vorhandenen Straßenblock. Zwei Quartiersplätze in den Kreuzungspunkten des nur für Anlieferung und Müllabfuhr genutzten Wegenetzes bilden die Kommunikationszentren der Magistrale, die von pflegeleichten Staudenbeeten begleitet wird und zwischen Frühjahr und Herbst die blühende Natur erlebbar macht.

Jedes Haus besteht aus drei Vollgeschossen, einem Untergeschoss und einem Dachgeschoss, dessen Dach ein flach geneigtes Satteldach mit einem diagonal verlaufenden First bildet. Die Treppenhauskerne sind innenliegend angeordnet. Großzügige Verglasungen im Erd- und Dachgeschoss transportieren viel Tageslicht über luftige Treppenaugen auf allen Ebenen. Trotz des zentralen Treppenhauses ist keine der Wohnungen ausschließlich von Norden natürlich belichtet.

Das Konzept sieht eine Hybridbauweise vor, um Ressourcen zu sparen und den Bauablauf zu optimieren. So wird ein Stahlbetonskelett aus Fertigteilen erstellt, mit dem Treppenhauskern sowie den Decken aus Stahlbeton. Das Erdgeschoss wird als „Sockel“ ausgebildet und in konventioneller Bauweise ausgefacht, wobei die Fassade die Vormauerziegel der bestehenden Gebäude wiederverwendet. Diese Geste transportiert über den nüchternen Nachhaltigkeitsgedanken hinaus auch den Genius Loci: Der Ziegelstein als Baumaterial ist eng mit der Region verbunden, und die derzeit vorhandenen und zurückzubauenden Gebäude haben eine hohe Qualität und sind letztendlich auch Zeugnis ihrer Zeit. Die Wiederverwendung des Materials in der Fassade macht die Geschichte spürbar. Alle sonstigen Außenwände werden als vormontierte Brettschichtholzwände geliefert und montiert und mit einer hinterlüfteten Vorhangfassade aus großformatigen Platten aus der Farbfamilie des wiederverwendeten Klinkers versehen. Die Dächer erhalten eine Dachbegrünung inkl. Photovoltaikmodulen auf den dafür geeigneten Flächen.

Perspektive, fsp architekten Feldkamp Sokolowski PartGmbB, Grevenbroich

Lageplan, fsp architekten Feldkamp Sokolowski PartGmbB, Grevenbroich

Grundriss EG, fsp architekten Feldkamp Sokolowski PartGmbB, Grevenbroich

Nach oben scrollen