Krefeld – Rheinufer

Reschke_Tor

Über Jahrzehnte hinweg diente das Untere Werft als wichtiger Umschlagplatz für Frachtgüter, die über den Rhein nach Uerdingen und Krefeld transportiert wurden. Mit dem Ausbau des südlich gelegenen Hafenareals ab Anfang des 20. Jahrhunderts am Linner Mühlenbach verloren zahlreiche Hafennutzungen an der Unteren Werft zunehmend an Bedeutung oder wurden aufgegeben, heute dienen sie vereinzelt noch zur Abwicklung von Notfallladungen. Der gesamte Rheinuferbereich ist im Eigentum der Hafen Krefeld GmbH & Co.Kg somit als Hafenbereich ausgewiesen und für die Öffentlichkeit nicht zugängig. Obwohl der Zugang des Hafengeländes offiziell untersagt ist, wird der Bereich jetzt schon zum Flanieren und Verweilen von den Bürgerinnen und Bürgern genutzt. Das Plangebiet stellt als einziger Zugang zum Rheinufer für den Stadtteil Uerdingen und die Stadt Krefeld jedoch aus städtebaulicher und nahtouristischer Sicht ein großes Potenzial dar (vgl. 2017, IHK Uerdingen).
Perspektivisch sollte für die Fläche die Umwandlung in eine multifunktionale Veranstaltungs- und Freizeitfläche geplant werden. Mit der Umgestaltung des Rheinufers soll eine bessere Anbindung des historischen Stadtkerns an den Rhein und Aufenthaltsqualitäten am Rhein geschaffen werden. Der historische Marktplatz und die Fußgängerzone sind nur wenige Meter vom Rhein entfernt; attraktive Verbindungen und Leitsysteme für Fußgänger zum Rheinufer bzw. vom Rheinufer zum Stadtkern sollten ebenfalls ausgebaut werden. Eine Ausweitung des gastronomischen Potenzials im Umfeld des historischen Marktplatzes und am Rheinufer kann die Attraktivität steigern. Mit der Einbindung und Aktivierung des neuen Steigers für regelmäßigen Schiffsverkehr können neue Besuchergruppen den Stadtteil Uerdingen für sich entdecken.

1. Preis Franz Reschke Landschaftsarchitektur, Berlin mit Freie Planungsgruppe Berlin GmbH, Berlin

Das Uerdinger Ufer wird als durchgehende, von einem mit Spontanvegetation besetzten Streifen begleitete ‚Werftpromenade‘ entworfen. Die Wegebeziehungen zwischen Stadt und Ufer werden herausgearbeitet und als Sequenz von gepflasterten Plätzen und Abschnitten aus Ortbeton entworfen. Ausgehend vom charakteristischen Bestand, wird eine markante Gliederung des zentralen Stadtwerfts vorgeschlagen. Treppenplätze akzentuieren Auftakt und Abschluss, das Uerdinger Tor wird zum einladend-urbanen Ort am Rhein, die karge Vegetation der Schotterflächen und Fugen zitiert.

Lageplan, Franz Reschke Landschaftsarchitektur

Perspektive, Franz Reschke Landschaftsarchitektur

2. Preis WES GmbH LandschaftsArchitektur, Düsseldorf mit KEMPEN KRAUSE INGENIEURE GmbH, Düsseldorf

Der intakte historische Grundriss von Uerdingen, westlich und östlich umgeben von großen Industrieanlagen, direkt an dem Rhein gelegen gegenüber einer freien landwirtschaftlich geprägten naturnahen Reinwiese stellt in diesem Kontext ein Kleinod da.
Der ehemals industriell genutzte Umschlagplatz für Frachtgüter stellt jetzt der Flanierraum am Rhein mit Blick auf die gegenüberliegende Rheinwiese dar.
Hierbei ist der mittlere Teil der Unteres Werft als multifunktionale steinerne Fläche vorgesehen und die direkt südlich angrenzende obere Promenadenfläche stellt der erst kürzlich neu gestaltete Wallgarten dar. Dieser Kontrast der zwei unterschiedlichen Rheinpromenaden gegenüber der Uerdinger Altstadt macht den besonderen Reiz aus, den wir gestalterisch weiter herausgearbeitet haben.
Westlich und östlich wird die Uerdinger Rheinpromenade deutlich schmaler und durchgehend industrieller geprägt mit den südlich angrenzenden alten Industrieanlagen Uerdingen.

Lageplan, WES GmbH LandschaftsArchitektur

Perspektive, WES GmbH LandschaftsArchitektur

3. Preis KRAFT.RAUM. Landschaftsarchitektur und Stadtentwicklung, Krefeld mit Abvi Ambrosius Blanke Verkehr.infrastruktur, Bochum

Am Unteren Werft in Krefeld-Uerdingen ergibt sich durch die Neugestaltung die Chance, das Rheinufer für alle Nutzenden erleb- und erfahrbar zu machen. Der Uferbereich teilt sich dabei in drei Abschnitte mit jeweils eigenem Fokus und charakteristischen Gestaltungsmerkmalen: Die Rheingärten im Norden, der Rheinbalkon in der Mitte und das Süd-Ufer im Süden.
Die Aufteilung ergibt sich aus der angrenzenden Siedlungsstruktur und lässt sich teilweise bereits heute ablesen. Um die identitätsstiftenden Qualitäten des Ortes zu stärken, werden Relikte historischer Nutzung in die Umgestaltung einbezogen. So sind über alle drei Abschnitte verteilt die „Landmarken am Uerdinger Rheinufer“ angesiedelt. Diese Gestaltungselemente greifen die historische Nutzung als Industriehafen auf und verdeutlichen die neue Freizeitorientierung.

Lageplan, KRAFT.RAUM.

Perspektive, KRAFT.RAUM.

Anerkennung: scape Landschaftsarchitekten GmbH, Düsseldorf mit FISCHER TEAMPLAN Ingenieurbüro GmbH, Erftstadt

Die untere Rheinwerft in Uerdingen wird zum Promenadendeck der Stadt. Das historische Erbe der Hafennutzung wird durch den umfänglichen Erhalt der vorhandenen Infrastruktur (Kaimauer, Hafenkräne, Bahngleise, Kopfsteinplaster) sichtbar in die Zukunft transportiert. Auf das neugestaltete hochwasserbeständige Promenadendeck werden mobile Microparks aus modularen Containerdecks der vier Typen (Vegetation, Aufenthalt, Gastronomie, Strand) platziert.

Lageplan, scape Landschaftsarchitekten

Perspektive, scape Landschaftsarchitekten

Nach oben scrollen