GLÜCKSTADTZentrale Herausforderung ist die Weiterentwicklung der in die Jahre gekommenen, zweigeschossigen Zeilenhaus-Siedlung hin zu einem modernen Wohnquartier mit angemessenen Wohnungsgrößen und einer attraktiven Freiraumgestaltung. Es wird eine modulartige Erweiterung der Bestandsgebäude angestrebt, wobei das städtebauliche Konzept auch mit dem Erhalt jetzigen Bestandsstruktur funktioniert. Die bestehenden Freiräume werden neu strukturiert und gegliedert, um die Identifikationsstiftung und das Gemeinschaftsgefühl zu fördern.
Die Bestandsbauten zeichnen sich in großen Teilen durch ca. 35-50 m lange, traufständige Langhäuser ohne Gliederung aus. Durch eine modulartige Erweiterung der Zeilenhäuser sollen die Gebäude barrierefrei ausgebaut, die Wohnungszuschnitte optimiert und das Gebäude ökologisch ausgestaltet werden.
Durch die Neuorganisation des mittleren Karrees ergeben sich zwei trapezförmige Plätze. Der zentrale Quartiersplatz ist das Herz der modernisierten Wohnsiedlung. In den Erdgeschossen der angrenzenden Gebäude befinden sich gastronomische Angebote, ein Waschsalon, ein Kiosk, Gemeinschaftsräume und eine Fahrradwerkstatt. Diese vielfältigen Nutzungen tragen zur Belebung des Quartiers bei. Der Quartiersplatz schafft einen Ort zum Treffen, Spielen, Verweilen und gemeinschaftliche Veranstaltungen, wie beispielsweise Sommerfeste. Die zweite sich aus dem Städtebau ergebene Freifläche soll zukünftig als öffentlicher Spielplatz dienen. Gegenüber des Kirchplatzes bildet diese Freifläche das nördliche Entrée in die Siedlung. Zwischen den Gebäuden und in den Innenhöfen entstehen weitere, gemeinschaftliche Nachbarschaftstreffs. Diese Gemeinschaftsflächen enthalten vielfältige Freizeitangebote.
Die Haupterschließung läuft über die Carl-Legien-Straße. Königsberger Straße und Klaus-Groth-Straße werden bis zur neuen Fußgängerbrücke am Festungsgewässer zur Fahrradstraße als Mischverkehrsfläche umgestaltet. Die Gerhart-Hauptmann-Straße wird im Rahmen des Platzausbaus umgestaltet und bleibt als überfahrbare Verbindung bestehen.Der ruhende Verkehr wird in zwei Mobilitätsstationen untergebracht, wodurch sich die Aufenthaltsqualität und Sicherheit im Straßenraum steigert.
Durch die gebündelte Organisation des ruhenden Verkehrs minimiert sich der Versiegelungsgrad im Gebiet. Die Mobilitätsstation enthält eine Heizzentrale, welche die Energie für das Quartier sichert und verteilt. Photovoltaikanlagen auf den Dächern tragen zur klimafreundlichen Energieversorgung bei. Bei der Bebauung handelt es sich um klimangepasste Bauweise. Dach- und teilweise auch Fassadenbegrünung kühlen das Quartier nachhaltig.