Seit 2010 wird das Berliner Tempelhofer Feld als einer der größten urbanen Freiräume genutzt. Das aus dem Volksentscheid von 2014 hervorgegangene Gesetz zum Erhalt des Tempelhofer Feldes (ThF-Gesetz) sieht ein vollständiges Bauverbot auf dem rund 300 Hektar großen Gelände vor.
Zehn Jahre nach diesem Volksentscheid möchte der Berliner Senat angesichts veränderter Rahmenbedingungen, wie Bevölkerungswachstum, erhöhter Klimaschutzanforderungen, dem angespannten Wohnungsmarkt und dem dringenden Bedarf an sozialen Einrichtungen, erneut einen stadtweiten Dialog über die Zukunft des Feldes anstoßen. Dabei ist das Ziel, eine breite Vielfalt an Perspektiven und Meinungen zu hören, ohne die Fragestellung auf ein einfaches Ja oder Nein zur Randbebauung zu reduzieren.
ISR wurde im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen und in Abstimmung mit der Tempelhof Projekt GmbH mit der Durchführung des Auswahlverfahrens für den Dialogprozess Tempelhofer Feld betraut. Aus dem Einwohnermelderegister wurden 20.000 zufällig ausgewählte Berliner*innen gelost und zur Teilnahme eingeladen. Von fast 1.000 eingegangenen Bewerbungen wurden 275 Personen nach den Kriterien Geschlecht, Alter, Wohnort, Migrationshintergrund und Bildungsabschluss repräsentativ ausgewählt. Durch die gewichtete Zufallsauswahl konnte so ein repräsentatives „Mini-Berlin“ für den Dialogprozess zusammengestellt werden.