In bester Gesellschaft.
Kern des Konzeptes ist die autofreie Gestaltung des Quartiers. In einem Mobility-HUB wird der ruhende Verkehr zentral organisiert. Um den MIV-Bedarf zu senken, sind im Erdgeschoss zahlreiche Bike- und Car-Sharing-Angebote untergebracht, ebenso wie Ladesäulen für die E-Mobilität. Der Mobility-HUB ist nicht nur als reines Parkhaus zu verstehen. Mit einer Bäckerei und einem Co-Working-Bereich dient er als Anlaufpunkt auch für angrenzende Einrichtungen wie die Stadtverwaltung, für Mitarbeiter:innen der Gewerbebetriebe oder Bewohner:innen aus der Nachbarschaft.
Zentrales Element im neuen Quartier ist der Büttner Platz. Im Spannungsfeld von Stadtverwaltung, Mobility-HUB und Wohnbebauung ist er der Mittelpunkt des Quartiers. Der Außenbereich des Bäckers trägt zur Belebung des Platzes bei und ist für die ganze Nachbarschaft ein Anlaufpunkt. Schattenspendende Bäume und ein Wasserspiel schaffen Atmosphäre und Aufenthaltsqualität. Der Büttner Platz dient als Treffpunkt und fördert die Kommunikation unter den Bewohner*innen im Quartier.
Das städtebauliche Konzept besteht im Wesentlichen aus zwei aufgelockerten Wohnblöcken. Teil eines jeden Wohnblocks ist ein Sonderbaukörper, der im Erdgeschoss über gemeinschaftliche Einrichtungen wie Gemeinschaftsräume, Waschräume, eine Paketstation oder einen Werkraum verfügt. Die Wohngebäude haben drei bis vier Geschosse, die Sonderbaukörper sind städtebauliche Akzepte mit fünf Vollgeschossen. An der Lange Straße entsteht außerdem eine 4-zügige Kita auf zwei Etagen, mit einem grünen Klassenzimmer für das Lernerlebnis an der frischen Luft.
Der großzügig angelegte Grünstreifen dient nicht nur als Abstand und Sichtschutz zum Glasverarbeitungsbetrieb, er ist auch eine ansprechend gestaltete Verbindung zum Büttner Park im Norden des Plangebietes. Der Büttner Park ist eine gemeinschaftlich nutzbare Grünanlage mit einem Spielplatz, Urban-Farming, Gewächshaus, Kompostierung und Picknick-Spot. Mit den bereits vorhandenen Obstbäumen lässt der Büttner Park das Selbstversorger-Herz höherschlagen.
Durch den erhöhten Grünanteil und die ökologische Bauweise wird das Quartier den Ansprüchen an Klimaschutz und Klimaanpassung gerecht. Sämtliche Freiräume wirken sich positiv auf das Mikroklima im Plangebiet aus, indem die Grünflächen Kaltluftproduktion und der Regenwasserversickerung ermöglichen. In den Grünflächen sind Regenwassermulden integriert und ermöglichen somit ein hohes Maß der oberflächennahen Versickerung und Verdunstung. Die Gebäude verfügen über Dach- und Fassadenbegrünung und kühlen das Quartier nachhaltig. Alle Dächer sind mit extensiver Dachbegrünung und Photovoltaikanlagen ausgestattet.
Die Nutzungen im Quartier lassen sich in zwei Kategorien einteilen: extrovertierte und introvertierte Nutzungen. Extrovertierte Nutzungen stehen nicht nur den neuen Quartiersbewohner*innen zur Verfügung, sondern stellen ein Angebot auch für die umliegende Nachbarschaft dar. So haben Büttner Park und Büttner Platz inkl. den Nutzungen im Mobility-HUB sowie der Kita eine Außenwirkung für den gesamten Stadtteil Krefeld-Uerdingen. Introvertierte Nutzungen beziehen sich auf das Quartier bzw. den jeweiligen Wohnblock und stehen im Wesentlichen den Bewohner:innen zur Verfügung. Die gemeinschaftlichen Einrichtungen in den Sonderbaukörpern sollen daher von den Bewohner:innen selbst in Anspruch genommen werden. Durch beide Kategorien ist gewährleistet, dass die Bewohner:innen Rückzugsorte haben, in denen eine familiäre Atmosphäre schaffen, als auch repräsentative Orte, die den Austausch in Krefeld-Uerdingen fördert und somit auch die Integration des neuen Quartiers in das Stadtgefüge gelingt.