Städtebaulich-freiraumplanerisches Konzept
Das städtebauliche Konzept setzt neue Impulse für den Pottacker in Hattingen. Es entstehen zwei freiräumlich geprägte Achsen in dessen Mitte der Städtebau eingefasst wird. Das westliche Bestandsgrün bleibt als „Grüner Rücken“ erhalten, wird angereichert und zu einem weitestgehend nutzungsfreien „StadtNatur“-Band ausgebildet. Die Achse „Urbanes Leben“ gibt dem Quartier eine Adresse und übernimmt die Erschließungsfunktion. Städtebaulich werden die westlich gelegenen Bestands-Baufelder arrondiert. Die neue Bebauung schafft zur östlich gelegenen Bebauung eine klare Kante, ein „Gesicht“. Am Kreuzungspunkt der urbanen Achse und der Oststraße entsteht ein neuer Quartiersplatz. Dieser ist mit Spielplatz und mit Aufenthaltsmöglichkeiten ein Treffpunkt für die ganze Nachbarschaft.
An den Straßen Pottacker und Feldstraße entstehen zwei Entrées. Sie markieren die Eingänge in das Quartier und tragen durch ihre Gestaltung zur Verkehrsberuhigung bei. An den Entrées sind die Mobilitätsstationen platziert und im Norden die 4-zügige Kita, in unmittelbarer Nähe zur Grundschule. Die Kita und ihre Außenfläche sind in das Bestandsgrün integriert, wodurch eine ruhige geschützte Atmosphäre entsteht und die gute Erreichbarkeit gesichert ist. An Anfang und Ende des Quartiers befinden sich die zwei Gemeinschaftshöfe, die eine gradlinige Bebauung in der Mitte einfassen. Die Gemeinschaftshöfe fördern quartiersinterne Begegnungen und den Austausch.
Die Bebauung weist eine Geschosshöhe von drei und vier Vollgeschossen auf. Die vielfältige Dachlandschaft spiegelt die Varianz des Bestands wider. Zusätzlich fördern die Dachterrassen das Miteinander unter den Bewohner*innen und ermöglichen abwechslungsreiche Sichtbeziehungen in die Umgebung.
Mobilitätskonzept
Das Mobilitätskonzept schließt an das vorhandene Wegenetz an, reduziert den MIV auf ein Minimum und steigert auf diese Weise die Qualität des öffentlichen Raumes. Durch die Positionierung der Mobilitätsstationen an Straßen Feldstraße und Pottacker können die Bereiche dazwischen autofrei gestaltet werden. Die Stationen sind mehrfachcodiert und beinhalten neben Stellplätzen unterschiedliche Sharing-Angebote sowie Co-Working, flexibel nutzbare Mehrzweckräum, die Energiezentralen und in der nördlichen Station ein Café. Die Mobilitätsstationen beinhalten ca. 131 PKW-Stellplätze. Fahrradabstellanlagen befinden sich ebenfalls in den Mobilitätsstation, als auch dezentral und wohnungsnah an den Gebäuden. Die Zuwegung zur Anlieferung, Rettung und für die Müllabfuhr ist weiterhin über die urbane Achse gesichert. Durch die zentrale Organisation des ruhenden Verkehrs wird die Achse „Urbanes Leben“ zum Begegnungsort im Quartier.
Grün-blaue Infrastruktur
Neben der Aufenthalts- und Erschließungsfunktion erfüllen die zwei zentralen Achsen sowie die Quartiersplätze ökologische Funktionen. Die „StadtNatur“-Achse erhöht die Biodiversität im Quartier, fungiert als nutzungsfreier Ort sowie Lebensraum für Flora und Fauna. Neben der Rückhaltung von Regenwasser, der Verdunstung und einhergehend Kühlung der Umgebung, fungiert der Naturraum auch als CO²-Speicher. Die schützenswerten Bäume werden im Entwurf alle erhalten und durch neue Pflanzungen von schattenspendenden Zukunftsbäumen ergänzt. Diese stadtklimafesten Zukunftsbäume sind besonders robust und können sich klimatischen Bedingungen anpassen. Weiterhin sorgen sie für einen Kühlungseffekt im Quartier und erhöhen die Aufenthaltsqualität. Der Versiegelungsgrad wird auf ein Minimum reduziert und Oberflächen mit wasserdurchlässigen Bodenbelägen wie Ökopflaster gestaltet, wodurch das Stadtklima positiv beeinflusst wird. Mittels oberflächlicher Pflasterrinne dient die Achse als Sammler für überschüssiges Regenwasser des Quartiers, welches nicht zurückgehalten werden kann.