Siegerentwurf Rahmenplan PRIMUS-Quartier

Landgemeinde Titz
Das Primus-Quartier in Titz verfolgt das Ziel, ein lebendiges und nachhaltiges Gemeinschaftsquartier zu schaffen, das Tradition und Innovation harmonisch vereint. Der Entwurf fördert den sozialen Zusammenhalt und bewahrt gleichzeitig den besonderen Charakter des Ortes. Attraktive Wohnangebote, naturnahe Gestaltungselemente und gemeinschaftliche Nutzungen stehen dabei im Fokus.


Städtebaulich-freiraumplanerisches Konzept
Das Quartier gliedert sich in drei klar definierte Bereiche. Im nordöstlichen Teil befinden sich die Primus-Schule sowie soziale Einrichtungen wie ein Gemeindezentrum, das Hallenbad, Sporthallen und eine Kita. Im Süden bildet ein Nahversorgungsbereich mit großflächigem Einzelhandel einen weiteren Schwerpunkt. Das zentrale Element des Quartiers ist der Dorfanger, der als Begegnungsort dient und die verschiedenen Nutzungen miteinander verbindet. Entlang des Dorfangers liegen vier neue Wohnhöfe, die sowohl Wohnraum in Form von Reihenhäusern und Mehrfamilienhäusern als auch kleinteiligen Einzelhandel in den Erdgeschosszonen bieten. Diese Bereiche sind durch gemeinschaftlich genutzte Flächen geprägt, die das soziale Miteinander stärken.

Der multifunktionale Dorfplatz ist ein weiterer zentraler Bestandteil des Konzepts. Er bietet Raum für Veranstaltungen und dient zugleich als sozialer Treffpunkt mit Gastronomie, Jugendeinrichtungen und weiteren Angeboten. Die Bebauung entlang der Schillerstraße orientiert sich in Maßstab und Gestaltung an der vorhandenen Ortsstruktur. Zudem wird das Angebot durch einen Co-Working-Space ergänzt, der flexibel erweiterbar ist, und betreutes Wohnen, das den Generationswechsel in Einfamilienhäusern unterstützt.


Mobilitätskonzept
Das Mobilitätskonzept des Quartiers sieht eine zentrale Mobilitätsstation vor, die den ruhenden Verkehr bündelt und Raum für 224 Stellplätze, Bike- und Car-Sharing sowie E-Ladesäulen bietet. Dadurch bleibt der Dorfanger autoarm und dient vornehmlich Fußgängern und Radfahrern, bleibt jedoch für Rettungsfahrzeuge und die Müllentsorgung zugänglich.


Umwelt und Klima
Die Umwelt- und Klimaschutzziele des Quartiers sind ein integraler Bestandteil des Konzepts. Bestehende Baumbestände werden geschützt und durch klimaresiliente Zukunftsbäume ergänzt. Grünflächen wie Spielplätze, ein Erlebnisgarten und ein Skatepark bieten sowohl Erholungsräume als auch Lebensraum für Flora und Fauna. Nachhaltige Bodenbeläge und Retentionsflächen fördern die Versickerung von Regenwasser und tragen zur Klimaanpassung bei.


Flexibilität im Städtebau
Besonders hervorzuheben ist die Flexibilität des städtebaulichen Konzepts. Anpassungen an zukünftige Anforderungen, wie die temporäre Nutzung von Flächen für Veranstaltungen oder die schrittweise Entwicklung einzelner Baufelder, sind problemlos möglich. Flächen nahe der Primus-Schule können etwa später für eine Kita oder andere Nutzungen integriert werden.

Der Rahmenplan für das Primus-Quartier in Titz schafft so die Grundlage für ein nachhaltiges, zukunftsfähiges und lebendiges Quartier, das den vielfältigen Anforderungen von Wohnen, Arbeiten und Gemeinschaft gerecht wird.

Auftraggeber: NRW.Urban, Landgemeinde Titz

Leistungen:Siegerentwurf im kollaborativen, kooperativen Rahmenplanprozess

Flächengröße: ca. 12 ha

Kooperation: MOLA Landschaftsarchitektur GmbH, Illustrator Paul Trakies

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