Teilnahme städtebaulicher und freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb Rother Neuland

Leitidee
Als Modellprojekt „Landstadt Bayern“ vereint das LEONI-Quartier alle Aspekte einer gemeinwohlorientierten, autofreien und klimaresilienten Stadtentwicklung in einem innovativen und zukunftsfähigen Städtebau. Dabei werden sowohl historische Strukturen des Stadtkerns aufgenommen, als auch neue Impulse gesetzt.

Nutzungen
Das städtebauliche Konzept besteht im westlichen Teil des Plangebietes aus wohlproportionierten Wohnblöcken, die generationengerechten, gemeinschaftlichen und vielfältigen Wohnraum in unterschiedlichen Größen und Typologien generieren. Entlang der Promenade entstehen vor allem nutzungsgemischte Gebäude. Insbesondere das Erdgeschoss enthält Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistungsangebote um Frequenz und Belebung an der Promenade zu erzeugen. Der öffentliche Platz ist ein zentraler Ankerpunkt für alteingesessene Rother*innen und Neuländer*innen. Die alte Bogenhalle bleibt erhalten und wird als Co-Working-Space, Markthalle und für Ateliers umgenutzt.

Mobilität
Kern des Konzeptes ist die autofreie Gestaltung des Quartiers. Im Norden des Quartiers verläuft die Haupterschließung, an der Mobilitäts-Hub und Community-Hub liegen. Um den MIV-Bedarf zu senken, sind in dem Erdgeschoss des Hubs zahlreiche Bike- und Car-Sharing-Angebote untergebracht, ebenso wie Ladesäulen für die E-Mobilität. Durch die zentrale Organisation des ruhenden Verkehrs ist der Großteil des Leoni-Quartiers autoarm gestaltet und bietet ein hohes Maß an Aufenthaltsqualität und Nutzerfreundlichkeit für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen.

Freiraum
Zwei Quartiersplätze polarisieren die größeren Zusammenkunftsorte. Im Spannungsfeld von Schloss Ratibor, Mobilitäts-Hub, Bogenhalle und Neubau entsteht durch einen sehr öffentlich gehaltenen Quartiersplatz ein neuer Ankerpunkt für Alt und Neu. Dabei verbindet die Promenade als Fahrradschnellstraße und gleichzeitig zum Flanieren einladender Fußgängerbereich die nördliche Altstadt mit dem südlichen Bahnhof, ohne dem Quartier den Durchgangsverkehr zuzumuten. Eine Allee mit schattenspendenden Bäumen schafft Atmosphäre sowie Aufenthaltsqualität und betont gestalterisch die Linearität der autofreien Mobilitätsachse. Die Promenade wird mit Hilfe von Sitzstufen an einer günstigen Stelle aufgeweitet, um das Erleben der Rednitz möglich zu machen. Die Promenade dient als Treffpunkt und fördert die Kommunikation unter den Bewohnern Roths.
Die gemeinschaftlich strukturierten Innenhöfe bieten Platz für Austausch, gemeinsames Gärtnern, Kinderspiel und Aufenthalt. Es soll ein Mehrgenerationenangebot geschaffen werden, um das GEMEINSAME LEBEN zu stärken.

Klima und Entwässerung
Durch den hohen Grünanteil und die ökologische Bauweise wird das Quartier den Ansprüchen an Klimaschutz und Klimaanpassung gerecht. Sämtliche Freiräume wirken sich positiv auf das Mikroklima im Plangebiet aus, indem die Grünflächen Kaltluftproduktion und Regenwasserversickerung ermöglichen. In den Grünflächen sind Regenwassermulden integriert, die in hohem Maße oberflächennahe Versickerung und Verdunstung ermöglichen. Der westliche Siedlungsrand ist durchlässig gestaltet und greift mit einer Ausrichtung die Frischluftachse auf.
Nahezu alle Dächer sind mit extensiver Dachbegrünung und Photovoltaikanlagen (PV) ausgestattet. In PV-Anlagenfreien Bereichen ist eine intensive Dachbegrünung anzustreben.

Auftraggeber: Bauverein Meerbusch

Leistungen: Teilnahme städtebaulicher-freiraumplanerischer Wettbewerb

Flächengröße: ca. 7 ha Realisierungsteil

Kooperation: MOLA Landschaftsarchitektur

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